Große Solitärgehölze, Bäume und Formgehölze erfordern viele Jahre und Jahrzehnte für ihre Entwicklung von der Jungpflanze bis zum fertigen Solitärgehölz oder Großbaum in den Kulturgärten und Pflanzquartieren.
Man muss bei Solitärgehölzen und Großbäumen daher in Dekaden oder Dezennien denken. Bei
Formgehölzen kann man dabei die Kulturjahre noch weniger ins Verhältnis zur Pflanzengröße stellen,
da der jährliche Zuwachs praktisch regelmäßig für die gewünschte Formgebung teilweise, oder
vollständig durch die Schnittmaßnahmen eingekürzt wird.
Dazu muss man berücksichtigen, dass viele edle Laubgehölze und fast alle Nadelgehölze schon in der
Vermehrungsbaumschule meist drei bis vier Jahre Kulturzeit beanspruchen, um nur eine Höhe von
lediglich 20-30 cm zu erreichen.
Die im Verhältnis zu Industrieprodukten exorbitant lange Kultur- bzw. Produktionszeit von Groß- und
Formgehölzen, die sich meist in der zweiten Altersdekade – also zwischen 11 und 20 Jahren bewegt,
verursacht entsprechend hohe Produktionskosten aller Art. Hinzu kommt, dass der
Mechanisierungsgrad in der Gartenpflanzenproduktion deutlich geringer ist, als in der
Industrieproduktion. Die Gartenpflanzenproduktion entspricht daher im Wesentlichen einer
Manufaktur
Bei Solitärgehölze und Großbäumen handelt es sich außerdem immer auch um relativ schwere
Objekte, so dass regelmäßig auch entsprechend große Fahrzeuge und Spezialmaschinen benötigt
werden – die teilweise mehrere Tonnen Baumgewicht zuverlässig heben und tragen können müssen.
Das erklärt auch die hohen Preise für Solitärgehölze und Großbäume.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Baumschulkulturen und beispielsweise
Weihnachtsbaumplantagen, besteht in der wesentlich aufwändigeren Kulturführung in
Baumschulkulturen. Gartenpflanzen müssen, so kultiviert werden, dass sie möglichst zuverlässig nach
dem Umpflanzen am neuen Standort wieder anwachsen können. Entscheidend hierfür ist ein fester
kompakter Erd- oder Topfballen mit relativ kurzen Hauptwurzeln und vielen Feinwurzeln im Bereich
des Kernballens. Dieses Ziel kann nur durch regelmäßiges und aufwändiges Umpflanzen in der
Baumschulkultur erreicht werden. Dieses Umpflanzen wird auch „verschulen“ genannt. Die dafür
benutzten landwirtschaftlichen Flächen werden fachlich auch als Verschulquartiere bezeichnet.
Daraus leitet sich auch der Fachbegriff Baumschulen für diese Betriebsform der Land- und
Forstwirtschaft, bzw. der Fachsparte Gartenbau ab.
Ein gutes Qualitätsmerkmal für Gartenpflanzen stellt der Zustand und die Größe des Erdballens bzw.
des verwendeten Topfvolumens dar. Wir bei Mailänder Gärten, topfen die meisten Solitärgehölze und
Bäume in deutlich größere Töpfe bzw. Container ein, was viele Vorteile mitsichbringt. So z.B. eine
bessere Wind- und Trockenheits-Resistenz, eine bessere Pflanzen-Optik und eine bessere
Pflanzengesundheit.